Rachel – ma belle et forte belle-soeur!
WIE ALLES BEGANN
Rachel de Lagenest ist meine Schwägerin. Ma belle-soeur. Aber nicht nur das. Rachel ist die Designerin von den wunderbaren Dessins von Prêt Pour Moi. Sie ist in mein Leben getreten ungefähr um die Jahrtausendwende, da war ich 25. Sprich halb so alt wie jetzt. Sie arbeitete damals bei Bischoff Textil AG als Textildesignerin. Bischoff war die Firma, bei der ich lange Zeit die St. Galler Stickereien produzieren liess. Sie ist bekannt als Lieferant schöner Stickereien und beliefert damit Labels, die in der Prêt-á-Porter-Modewelt Rang und Name haben wie zB Vivienne Westwood, Chanel oder Alexander McQueen, um nur ein paar Namen zu nennen. Leider gibt es die Bischoff Textil AG in dieser Form nicht mehr, aber dazu später mehr. Als mein Bruder Gianfranco Francioso bei Bischoff seine Stelle als Textilverkäufer antrat, hat er sich gleich als erstes in Rachel verliebt. Dies beruhte ganz klar auf Gegenseitigkeit. Auf den ersten Blick waren sie ein unschlagbares Team beruflich wie auch privat. Das war nicht nur Glück für ihn (und für Rachel), sondern auch für mich. Mit dieser Verbindung wurde der Same für Prêt Pour Moi gelegt.
GEBURTSSTUNDE VON PRÊT POUR MOI
Meine Beziehung zu Rachel intensivierte sich im November 2008. In meinem Leben kamen in diesem Monat drei Schicksale zusammen, die dazu führten, dass Prêt Pour Moi geboren wurde. In meiner Ausbildung als Kommunikationsleiterin war ich gezwungen, ein Marketing Kommunikationskonzept zu verfassen. Ich war verzweifelt und meine Motivation im Keller. Diese schlechte Stimmung sollte nicht lange dauern. Rachel hatte damals die gute Idee, dass aus den wunderbaren St. Galler Stickereien nicht nur Stoffe für Kleider der Prêt-á-Porter-Modewelt für die oberen Zehntausend kreiert werden sollten, sondern Accessoires für ganz normale Menschen wie du und ich. Mein Herz hüpfte. Ich fand die Idee so gut, dass ich gleich am nächsten Tag zu schreiben begann … und der Rest ist Geschichte ;)! Die Kurzfassung: Ein halbes Jahr später (2009) verfasste ich das Marketing- und Kommunikationskonzept und die Präsentation der Diplomarbeit war ein Erfolg. Prêt Pour Moi hat das Licht der Welt erblickt! Für das Lancieren meines kleinen Labels liess ich mir Zeit. Es vergingen zwei Jahre, bis Prêt Pour Moi ganz bereit für die Welt war. Im Herbst 2011 wurde Prêt Pour Moi gelauncht. Rachel und mein Bruder waren dabei wichtige Personen, die mir mit Tat und Rat und sehr viel Wohlwollen und mit ihrem Fachwissen bei Seite standen. Alle verwendeten Dessins stammen aus der Feder von Rachel. Ich entwarf die Produkte und legte die Unterstoffe fest. Bei der Wahl der Stickereifarben haben Rachel und ich meistens zusammen gesponnen. Ich gab die grobe Farbrichtung vor und Rachel legte die Farbnuancen fest. Mein Bruder war für die Produktion der Stoffe zuständig. Wir waren ein Super-Team!
Bildlegende: An der Fachmesse Première Vision in Paris (2014), Nadia Francioso, Rachel de Lagenest, Gianfranco Francioso (vlnr).
SCHICKSALSJAHRE!
In den Jahren 2013 bis 2017 war ich mit Prêt Pour Moi zu 100 % selbständig. Das war eine wunderschöne Zeit für mich. Eine Idee zu haben und davon den Lebensunterhalt zu bezahlen, ist ein unbeschreibliches Gefühl, das ich nicht missen möchte. Das war die schöne Seite dieser Jahre. Die traurige Seite war, dass 2015 meine Mutter starb und kurze Zeit später auch mein Bruder. Beide sind an Krebs gestorben. Sie haben ein grosses Loch hinterlassen. Bei meiner Mutter war es, nach siebenjähriger Krankheit, auch ein wenig eine Erleichterung, vor allem für sie. Sie hatte zwar lange Zeit einen starken Wunsch zu leben, aber auf einmal ging es ziemlich schnell bergab. Sie hat immer an Prêt Pour Moi geglaubt und war zeitweise meine beste Kundin. Ich verdanke ihr viel. Wie viele Mutter-Tocher-Beziehungen war die unsere nicht ganz einfach, aber in den wichtigsten Momenten in meinem Leben war sie immer für mich da.
Bildlegende: Motiv aus der Prêt Pour Moi-Postkartenserie CIMA DI RAPA-Moments.
Das Versterben meines Bruders war für uns alle ein ziemlicher Schock. Wer meinen Bruder gekannt hat, weiss, wie leidenschaftlich und charmant er sein konnte. Dass er nicht mehr da ist, ist kaum zu glauben. Mir fehlt er sehr. Aber noch mehr fehlt er Rachel und ihren zwei Töchtern Maéva und Anaïs. Wir tragen ihn immer in unseren Herzen und erwähnen seine lustigen Sprüche bei jeder Gelegenheit und müssen dabei immer lachen und manchmal auch weinen: Du bist, wo wir sind!
Bildlegende: Cheers Frankie – du fehlst – RIP!
WOHIN GEHT DER WEG
Ab dem Tod meines Bruder, ging es auch mit der Firma Bischoff bald zu Ende. Tatsächlich war Frankie (wie er auch gerne genannt wurde) ein starker Motor dieser Firma. Für mich war es kein Zufall, dass auch bei Bischoff die Luft raus war. So kam es, dass Bischoff Textil AG die Geschäftstätigkeit im Bereich ´Mode’ nach Thailand verlagerte und nun von der Joint Venture Firma Bischoff Gamma weitergeführt wird. Rachel kreiert immer noch Stickereien für Bischoff, aber produziert wird jetzt nicht mehr in der Schweiz. Seit dieser Änderung habe ich keine Stickereien mehr in Auftrag gegeben. Ein schönes Kapitel ging für alle zu Ende. Rachel wäre aber nicht Rachel, wenn sie nicht im nächsten Kapitel wieder neue Freuden in ihrem Leben gefunden hätte.
BLUSENKOLLEKTION RACHEL
In der Zeit nach dem Ableben von Franco entwarf Rachel die wunderbare Blusenkollektion aus St. Galler Stickereien. Man kann schon fast sagen, es ist ein kleines Familienprojekt. Die Models sind die Töchter Anaïs und Maéva, wie auch die Nichte Elisa. Der Fotograf ist Urs Bucher, der neue Partner von Rachel. Gerne zeige ich dir schon ein paar Modelle. Weitere Dessins kannst du an unserem Pop Up Salon Prêt Pour Moi am Fr/Sa, 21./22. Juni in Utzigen erleben. Hier erfährst du mehr über diesen Anlass, der auf der Terrasse meines neuen Zuhause (nur bei trockenem Wetter stattfindet) (Anmeldung erwünscht, Ausweichdatum: Fr/Sa, 28./29. Juni).
Bildlegende: Bluse aus der Kollektion Rachel mit Model Anaïs/Foto: Ubupix Fotografie – Urs Bucher
Bildlegende: Bluse aus der Kollektion Rachel mit Model Maéva/Foto: Ubupix Fotografie – Urs Bucher
Bildlegende: Bluse aus der Kollektion Rachel mit Model Elisa/Foto: Ubupix Fotografie – Urs Bucher
Bildlegende: Bluse aus der Kollektion Rachel mit Model Anaïs/Foto: Ubupix Fotografie – Urs Bucher
RACHEL – EINE GEBALLTE LADUNG RESILIENZ
Für meinen Bruder war Rachel die grosse Liebe. Für mich ist Rachel meine Familie. Zusammen mit ihren Töchtern Maéva und Anaïs. Wir haben viel durchgestanden und einiges erlebt. Durch sie fühle ich die Verbundenheit, nach der ich in meinem CAS Projekt – CIMA DI RAPA-Moments gesucht habe. „Rachel, danke, dass du in meinem Leben bist. Ich freue mich auf weitere CIMA DI RAPA-Moments mit dir.“
Bildlegende: Schnappschuss im Auto, Nadia Francioso und Rachel de Lagenest.
MEET RACHEL!
Wenn du die charmante Rachel auch kennenlernen möchtest, dann komm am Fr/Sa, 28./29. Juni in Utzigen zu unserem Pop Up Salon Prêt Pour Moi vorbei. (Anmeldung erwünscht)
Mehr Infos zum Pop Up Salon Prêt Pour Moi findest du hier!
