Ich mag den Januar. Ein ruhiger Monat nach einer meist hektischen und stark emotionalen Phase genannt Weihnachtszeit. Besinnlich sollte der Advent sein, aber meist wird in die vier letzten Wochen des Jahres zu viel reingepackt. Zuviele feine Guetsli, zuviele verführerische und wärmende Glühweine, zuviele soziale Begegnungen … zuviele hohe Erwartungen und zuwenig Zeit, um all dies dann zu verdauen.
Darum mag ich den Januar. Sehr. So sehr, dass mein Januar schon am 26. Dezember beginnt. Nach der grossen Bescherung und nach der schönen Familienzeit. Der Fokus liegt dann nicht im Aussen, sondern ich darf mich dann um mich selbst kümmern. Es ist die Zeit, in der ich mich neu ordnen darf. Und nach dem letzten Jahr gab es vieles, was ich ordnen musste. Das 2018 war kein leichtes Jahr.
Darum mag ich den Januar.
Sehr. So sehr, dass mein Januar
schon am 26. Dezember beginnt.
Das Ableben meines Bruders im August war einschneidend. Richtig realisiert habe ich es erst jetzt, im Januar. Zu schnell war ich im 2. Halbjahr unterwegs. Das Schöne ist, dass ich mich diesem Prozess voll und ungestört widmen konnte. Ich habe jetzt meinen Bruder gedanklich um mich, fast mehr als vorher. Danke dir, Januar!
Ein weiteres Thema, dass mich letztes Jahr beschäftigt hat, ist die Schliessung des Standortes St. Gallen, meiner Produktionsfirma Bischoff Textil. Die Bischoff Textil AG gibt es noch, wohlverstanden. Ihr Hauptgeschäft sind aber nicht mehr die Stickereien. Gemäss den damaligen Angaben hätte ich meine Stoffe nicht mehr bei Bischoff in St. Gallen sticken lassen können. Eine Produktion im Ausland kommt für meine Produkte jedoch nicht in Frage, zumindest was die Stoffproduktion betrifft. Schon im Herbst gab es kleine Anzeichen, dass ich meine Kleinstmengen trotzdem bei Bischoff in St. Gallen sticken lassen kann. Denn die Stickmaschinen laufen trotzdem, einfach für finanzstärkere Branchen als es die Modebranche ist. Ein Fluch ist manchmal gleichzeitig auch ein Segen. Glück im Unglück sozusagen.
Schon im Herbst gab es kleine Anzeichen, dass ich meine Kleinstmengen trotzdem bei Bischoff in St. Gallen sticken lassen kann.
Also Good News für uns alle, die die Stickereien in Accessoire-form lieben gelernt haben. Ob ich diese nun zu den gleichen Preisen verkaufen kann wie bis jetzt, darüber kann ich noch nichts sagen. Mein ehemaliger charmanter Stickerei-Verkäufer beobachtet das Ganze aus einer Himmelswolke aus. Ob er aus dieser noch was bestimmen kann und die neuen Preismacher Prêt Pour Moi ebenso wohlgesinnt sind wie er, das werde ich wohl bald erfahren.
Das heisst also, im Februar geht es bei Prêt Pour Moi mit voller Kraft in die Kreation. Trotz vielem Einhäuseln – es hat in mir auch so weitergearbeitet. Zu sehen gibt es dies aber erst im Frühling, Sommer, Herbst. Oh, wie ich mich freue, dir dies bald zu zeigen. Bis dahin kann ich dir nur raten: NIMM DIR ZEIT für dich – denn nur so entdeckst du den Zauber in deinem Leben!
Danke, dass du dir Zeit für meine Zeilen genommen hast.
Herzlichst,
Nadia Francioso
P.S. Und noch etwas. Ich habe mich nicht nur verkrochen in diesem Monat. Mit einen Menschen hatte ich ein Date und zwar mit meiner Ernährungs-Coachin. Ja, mit meinen 44 Jahren wollte ich es einmal wissen: wie ernähre ich mich für meine nächsten 44 Jahren wirklich gesund? Diese zeitliche und natürlich auch finanzelle Investition in meinen Körper hat sich für mich schon jetzt nach nur vier Wochen gelohnt. Aber darüber mehr, wenn wir uns mal persönlich begegnen.